Webdesign – Unterkapitel:
Was ist Webdesign?
Was ist HTML?

Bubax-Webdesign

Was ist Webdesign?

Eigenarten des Mediums „Web

Webdesign unterscheidet sich grundlegend von anderen Formen der Gestaltungskunst. Im Gegensatz zum Design für die Medien Druck, Malerei, Fernsehen, für Plastiken und Industriedesign usf. kann der Webdesigner nie wissen, wer seine Produkte mit welchen technischen Hilfsmitteln anschaut:

  • Ist das der Medienfreund mit der neusten Windows-Version und dem beiliegenden Internet Explorer? Oder hat er sich einen moderneren, „alternativen“ Browser installiert? Welchen denn? Opera? Firefox ...?
  • Ist es der Linux-Freak, der Konqueror verwendet? Oder Mozilla?
  • Ist es ein Designer, der einen Macintosh mit Safari als Browser einsetzt?
  • Oder hat der Besucher nur einen alten, schlappen Computer, auf dem irgend ein fürchterlich antikes Betriebssystem läuft mit einem uralten Browser, z. B. Netscape 4?
  • Ist der Besucher blind und läßt sich den angebotenen Text von einem Sprachsynthesizer vorlesen? Oder ertastet er sich den Text mit einer mechanischen Braille-Zeile?
  • Hat der Besucher die Anzeige von Bildern deaktiviert, verfügt er über Flash- und Java-Plugins, hat er JavaScript abgeschaltet?
  • Wie groß ist sein Browserfenster?
  • Ist es ein Roboter, der das Internet automatisch nach Informationen absucht, um sie in der Datenbank einer Suchmaschine abzuspeichern, damit Ihre Seite auch gefunden wird?

So geht die Liste endlos weiter. Die gestellten Fragen lassen sich nicht beantworten, da sich alle aufgezählten Besucher – und noch viele andere mehr – Ihre Seiten an„schauen“ möchten.

Verzicht auf Besucher – oder auf Zumutungen?

Welchen Ihrer Besucher möchten Sie nun ausschließen?

  • „Kaufen Sie bei mir nicht, da meine Seiten für einen Browser optimiert sind, den Sie zufällig nicht benutzen!“
  • „Verlassen Sie meine Seiten, da Sie erst diese oder jene Einstellung an Ihrem Computer ändern müßten, um sie betrachten zu können!“
  • „Was? Sie sind blind? Pech gehabt: Der Text meiner Seiten wird als Bild präsentiert, damit ich das Aussehen besser kontrollieren kann!“
  • „Sie sind ein Suchmaschinen-Roboter? Hinfort mit Ihnen, ich brauche nicht gefunden zu werden!“

So oder ähnlich könnte man den Informationsgehalt vieler Seiten auffassen, wenn man zu einer der „Randgruppen“ gehört. Angefangen bei dem klassischen „Ihr Browser unterstützt keine Frames ...“ (dann verzichten Sie doch auf den Einsatz derselben) über „zum Betrachten dieser Seiten ist JavaScript erforderlich“ (auch dies ist ein Fehler des Seitenbetreibers, nicht des Besuchers) bis hin zu „optimiert für Internet Explorer™ 5“ (was interessiert das den Besucher, wenn er lieber einen anderen und moderneren Browser verwendet?) reicht die Palette multimedialer Mißgeschicke.

Folgen schlechter Präsentation

Wenn Sie sich nun dazu durchgerungen haben, bestimmte Besucher oder Besuchergruppen auszuschließen – „ich muß exzessiv JavaScript einsetzen“, „ich will aber eine feste Schriftgröße von 10 Pixel verwenden“ –, werden früher oder später ganz selbstverständlich verschiedene Fragen auftauchen:

  • „Wieso finde ich mich nicht bei den Suchmaschinen? Mein Konkurrent ist bei Google ganz weit oben, ich werde aber gar nicht (oder nur auf der dreißigsten Seite ...) aufgeführt!“
  • „Weshalb schauen sich laut Server-Statistik meine Besucher immer nur eine einzige Seite an? Weshalb klicken sie nicht weiter?“
  • „Warum trägt sich niemand in mein Gästebuch ein?“
  • „Ich habe nun schon so viel Geld in meine Website gesteckt – neue Kunden habe ich aber keine bekommen! :-(

Fazit

Die Aufgabe des Webdesigners – sofern er seinen Namen verdient – besteht also nicht darin, jedem Besucher ein exakt vorherbestimmtes Aussehen zu präsentieren. Zeitschriften tun das – ein Blinder kauft sich deshalb keine Zeitschriften, sondern besucht stattdessen lieber deren Internetseiten, um sich die Inhalte vorlesen zu lassen ... Beim Webdesign geht es um Information, die vermittelt werden muß, die allen Besuchern vermittelt werden muß. Besucher mit veralteten Browsern bekommen die nackte Information, für Besucher mit modernster graphischer Technologie gibt es dann das Design als kleines „Extra“ dazu.

Zu viel Information mit zu wenig Design ist langweilig, zu viel Design ohne Informationsgehalt ist nutzlos. Webdesign muß zwischen Information und Design, zwischen Inhalt und Präsentation vermitteln. Verlangen Sie also von keinem Webdesigner ein exaktes Aussehen, verlangen Sie volle Benutzbarkeit und ein schönes Aussehen, sonst zielen Sie an Ihren Kunden vorbei.